Freitag, 21. September 2018

Böse Überraschungen im August

So schön der Juli endete. so herb begrüßte uns der August. Das Wetter war weiterhin traumhaft schön. Einzelne Tage schon fast zu heiß, aber immer perfekt für einen abkühlenden Sprung in die Ostsee.

Eigentlich war für Anfang August unser Sommerurlaub geplant. Die dänische Südsee stand auf unserem Törnplan. Frühere Urlaube hatten uns ja immer wieder bewiesen, dass das erste was über Bord geht die Törnplanung ist. Doch dieses Jahr traf es uns sehr bitter. War es bei früheren Planungen zumeist der Wind gewesen, der den Strich durch diese Planung zog, so war es dieses Jahr unsere eMMa selbst. Bereits Ende der letzten Saison hatten wir vereinzelt Probleme mit dem Getriebe. Der Vorwärtsgang ließ sich nicht gleich beim ersten Mal einlegen. Mit Beginn dieser Saison verschärfte sich das Problem und nun ging der Gang gar nicht mehr rein. Alle Selfmade-Reparatur-Versuche schlugen fehl und so musste ein Fachmann herbei gerufen werden. Dieser kam auch, stellt fest, dass das Getriebe defekt sei. Er versuchte ein Austauschgetriebe zu bekommen. Leider ohne Erfolg, denn alles was er mitbrachte passte nicht. Er war wirklich sehr bemüht. Leider vergeblich.
Ein neues Getriebe? Als wir den Neupreis hörten, kippten wir fast hinten rüber. Dazu kämen dann noch eine neue Wasserpumpe, weil die alte ebenfalls den Geist aufgab und eine weitere kleinere Reparatur am Motor. Was nun?

Nach langen Diskussionen, Beratungen mit dem Techniker, Abwägen von Alternativen und Telefonaten mit unserem Freund Klaus, entschieden wir uns für den kompletten Austausch des Motors. Denn die Maschine ist 26 Jahre alt. Wir haben keine Ahnung, wie viele Motorstunden sie schon hinter sich hat, da der Stundenzähler schon vor langer, langer Zeit stehen geblieben ist. Das scheint übrigens ein typisches Moody-Problem zu sein. Wir haben noch keinen anderen Moody-Eigner kennengelernt, dessen original Stundenzähler noch funktionierte. Wie der Motor von innen aussieht, weiß auch keiner wirklich. Also - Herztransplantation!

Was sich so einfach anhört, ist ein riesiger Aufwand. Zunächst einmal musste geklärt werden. ob der Cockpitboden entfernt werden kann um den Austausch darüber ausführen zu können. Wenn nicht, bliebe nur die Demontage einiger Innenausbauteile! Nach Rücksprache mit den Crews der Fairytale und der Dar Melica dann die Erleichterung - der Cockpitboden lässt sich demontieren, der OP am offenen Herzen steht baulich nichts mehr im Wege. Nun warten wir auf den Rückruf vom Techniker, wann unser neuer Motor vor Ort ist und zu wann wir eMMa in die Werft schleppen lassen können.

Es bleibt also spannend!

Feiern im Juli

Der Juli stand dann ganz im Zeichen der Freude. Wie schon erwähnt, sind Markus und ich 20 Jahre verheiratet. Zudem wurden wir beide in diesem Sommer 40 Jahre alt.

Also 100 gute Gründe zum Feiern! Und das taten wir! Da die meisten unserer Verwandten und Freunde aus NRW kommen, suchten wir uns bereits letztes Jahr eine Lokalität dort in der Nähe aus. Es wurde ein rauschendes Fest. an das wir immer wieder gerne zurück denken. Ganz herzlichen Dank an alle, die mit uns diesen Abend zu etwas besonderem gemacht haben!

Auf geht es zur Feier ins Waldhaus!

Dezente, festliche Tischdekoration nach unseren Wünschen













Am folgenden Morgen haben wir unsere Geschenke ausgepackt. Da wir auf dem Boot nicht viel Platz haben, aber es immer eine Menge zu ändern, reparieren und anschaffen gibt, hatten wir uns Geld gewünscht. Diesem Wunsch sind unsere Freunde und Verwandte gerne nachgekommen. Aber sie haben es sich nicht nehmen lassen beim Verpacken kreativ zu sein.
Schatzkiste ... 
... mit klingenden Münzen 
Diese Flasche haben wir vom Jammertal geschenkt bekommen. Alle Gäste des Abends haben darauf unterschrieben. Sie wird gut gelagert und zu einem besonderen Anlass (wie zum Beispiel die Atlantiküberquerung oder ähnliches) geöffnet.
Wunderschöne, selbstgebastelte Glückwunschkarte - innen ist sie wie ein Leporello aufgebaut. Wie sie genau funktioniert habe ich erst zuhause verstanden :-)
unsere Taucherfreunde sorgten für die grobe Orientierung
maritime Karten
maritime Box mit allem Notwendigen
Diese Weltkarte haben unsere Kinder entworfen, gebastelt und organisiert und mit Hilfe der gesamten Verwandtschaft gefüllt.
Und auch diese Idee kam von unseren Kinder und ließen mir die Tränen in die Augen schießen vor Rührung!

liebevolles Blumengesteck


Von Antilopen und Giraffen im Juni

Nach dem wir gut gelaunt von den Bahamas zurück kehrten, begrüßte uns Deutschland mit ähnlich heißem Wetter. Unsere Tochter erzählte uns, dass es hier seit Anfang Mai nicht mehr geregnet hatte. Und so sahen auch die Rasenflächen rund um die Yachthafenresidenz Hohe Düne aus. Wir warteten geradezu nur darauf, dass über die steppenähnlichen, ehemaligen Grünflächen eine Herde Antilopen stürmten oder ein paar Giraffen würdevoll über die Anlage schritten. Die Rasenmäher-Roboter hatten dieses Jahr jedenfalls nicht besonders viel zutun.

Am Steg war in der Zwischenzeit auch eine Menge passiert. Es füllte sich. Immer mehr Dauerlieger kehrten mit ihren Schiffen aus dem Winterlager zurück und starteten in die Saison.

Und für mich war der Juni geprägt durch lange Autofahrten nach NRW. Zum einen hatte ich ein paar letzte Termine in der Uni und zum anderen war Markus Opa verstorben. Somit war dieser Kurztrip in die alte Heimat nicht sehr erfreulich. Wir vermissen ihn!

Manchmal liegen Glück und Leid ganz dicht beieinander

Bahamas im Mai

Wieder einmal hänge ich mit den Einträgen massiv nach. Allerdings ist auch so viel in der Zwischenzeit passiert, dass ich überhaupt keine Zeit zum Schreiben fand.
Da ich euch aber auch nichts vorenthalten möchte, wird es hier in den nächsten Wochen ein paar Nachträge geben.

Den Anfang macht hier nun der Mai:
Nach 20 Jahren Ehe haben wir uns gedacht, dass es so langsam mal Zeit für eine vernünftige Hochzeitsreise wird. Ich durfte aussuchen :-) Es sollte etwas mit Segeln zu tun haben, warm sein und eine Region, die wir noch nicht kennen. Letzteres ist nicht allzu schwer, da die Welt noch viele Flecken aufweist, die wir noch nicht kennen. Und da Markus immer mal wieder davon spricht, dass wir, wenn wir alt und auf Rollatoren angewiesen sind, einen Katamaran bekommen, entschied ich mich für Kojencharter auf der Maverick XL. Natürlich waren wir recht spät dran mit unserer Entscheidung für diese Reise. Aber es ergab sich, dass wir Anfang Mai sowieso zum Tauchen in Holland sein würden, anschließend günstige Flüge von Amsterdam bekamen und Catie und Johannes auf dem letzten Törn der Saison noch eine Kabine, sprich zwei Kojen, frei hatten. Gesagt, gebucht!

Der Mai überraschte uns am Grevelinger Meer und an der niederländischen Nordsee mit sommerhaften Temperaturen. Zu diesem Zeitpunkt ahnten wir noch nicht, dass dies der Auftakt für einen phantastischen Sommer sein sollte. Was auf der einen Seite ja sehr angenehm war, führte unter Wasser leider zu teilweise sehr massiven Sichteinschränkungen. Denn mit steigenden Wassertemperaturen setzt auch die Algenblüte ein. Trotzdem absolvierten wir sehr schöne Tauchgänge.
Tauchbasis mit kleinem Bungalowpark
Kibbelinge dürfen natürlich auch nicht fehlen!
Aufgrund der Algenblüte war die Sicht bescheiden

Wir kamen trotzdem glücklich aus dem Wasser
In Holland ist man auf Taucher eingestellt 
Ob wir dort mal irgendwann mit eMMa festmachen werden?
Amsterdam
einen halben Tag hatten wir dort zur Verfügung
typisch holländisch
Die drei Kreuze sind das Stadtwappen von Amsterdam
Grachten 
Zeit für einen Museumsbesuch hatten wir leider nicht
Nach acht Tagen war zwar der Holland-Tauchurlaub vorbei, aber unsere Reise ging ja noch weiter. Wir hatten einen halben Tag in Amsterdam, bevor unser Flieger nach Atlanta abhob. Zweieinhalb Tage lang erkundeten wir Atlanta. Dann ging es wieder per Flugzeug weiter nach Nassau. Schon der Landeanflug ist spektakulär.

Skyline von Atlanta
            typisch amerikanisches Breakfast.              alles ist ein paar Nummern größer

                   fantastisches Sommerwetter                       das ganze Wort heißt Midtown

Besuch des Botanischen Gartens in Atlanta



Nutzgarten - wunderschön angelegt und gleich daneben befindet sich die Showküche

Die Zutaten
Rote Beete Dip - sehr lecker
                      unser Zuhause für drei Tage





Tschüss Atlanta - Bahamas wir kommen!
Johannes sammelte uns am Flughafen ein und wir fuhren zur Maverick XL. Dort wurden wir herzlich von Catie und unseren Schweizer Mitseglern empfangen.
Den detaillierten Törnbericht könnt ihr (bald) auf unserer Homepage nachlesen. Zum neugierig machen und Appetit holen auf die Bahamas hier noch ein paar Fotos.

Maverick XL






















Markus streichelt Ammenhaie - eine sehr nasse Angelegenheit


Die Abflugs- und Ankunftshalle des Flughafens auf Staniel Cay